Journal
Die Spurenbeseitiger – der RUWE-Einsatz in Werder
Bereits zum 140. Mal feierten die Obstbauern in Werder das Baumblütenfest. Mehrere zehntausend Besucher strömten darum in den ersten Maitagen in das historische Städtchen nahe Potsdam. Was viele der Feiernden nicht sehen, sind die Müllberge, die jeden Abend von den Menschenmassen auf dem alten Kopfsteinpflaster zurückgelassen werden. Hier kommen wir ins Spiel. Als Servicepartner sorgen unsere Kolleginnen und Kollegen dafür, dass die Besucher am nächsten Tag auf ein sauberes Festgelände treffen – ohne die Abfallmengen des Vortages.
Thomas Reiters Aufgabe ist vor allem die Koordination. „Den Überblick behalten“, nennt er das.

Ein Team – ein Ziel
Die orangenen Warnlichter der Einsatzfahrzeuge werfen lange Schatten, während Werkzeug verteilt wird. Nach und nach rollen die Teams mit ihren Fahrzeugen in Richtung Müll. Los geht‘s! Verantwortlicher für die Reinigungsarbeiten in Werder ist Thomas Reiter. Seit zwei Jahren leitet er den Betriebshof Süd-West für RUWE und koordiniert die Kräfte vor Ort. Sein Arbeitsplatz: Ein Geländewagen in RUWE-Orange. „Einsatzleiter“ prangt in großen Lettern auf der Fahrzeugseite. Damit patroulliert er die Straßen und stellt sicher, das Kräfte und Maschinen da sind, wo sie gerade gebraucht werden. Auf sein Team kann er sich dabei verlassen: „Das sind alles gute Mitarbeiter. Das kann man nicht anders sagen“, so Reiter. Bei einem Einsatz wie diesem, ist das elementar, denn das Gelände ist schwierig. Gut also, dass viele Kollegen schon seit Jahren dabei sind, sich in Werder auskennen und ihre Erfahrung weitergeben können.
Trotz Wind und Wetter – die Truppe geht mit schwerem Gerät gegen den Müll vor

Gegen den Dreck
Damit das Festgelände am nächsten Tag wieder nutzbar ist, sind wir mit schwerem Gerät und mehreren dutzend Mitarbeitern im Einsatz. Neben den großen und kleineren Saugkehrmaschinen, Müllpressen und Transportfahrzeugen sind es vor allem die Handkräfte, die hier nachts den Ausschlag geben. Der Grund: Das Gelände mit der idyllisch in der Havel gelegenen Halbinsel ist schwer zu reinigen. Weggeworfene Weinflaschen, Plastikbecher und Essensverpackungen sammeln sich nämlich nicht nur in den dafür vorgesehenen Mülltonnen, sondern auch in Uferböschungen, Pflanzungen, auf dem Rummel und vor der großen Hauptbühne.
Die großen Müllpressen komprimieren die Müllmassen des vergangenen Tages

Teamwork ist das A und O
Das Vorgehen der Einsatzkräfte ist simpel, aber effektiv: Sammelpunkt ist ein Parkplatz, etwas abseits des Festgeländes. Hier wird der Einsatz koordiniert, das Werkzeug verteilt und der gesammelte Müll in den Pressen komprimiert. Die Kollegen und Kolleginnen arbeiten in Gruppen, die verschiedene Aufgaben übernehmen. Mehrere Trupps werden in der Nacht den Müll zusammenkratzen, -kehren und -blasen, damit die großen Kehrsauger den Abfall gesammelt aufnehmen können. Hier kommt es auf Teamwork an. Hat ein Trupp mehr Straßenzüge zu reinigen, springt auch schon mal ein anderer ein. Was zählt, ist das Endergebnis. Feierabend ist erst, wenn alle Straßen, Plätze sowie Bühnen sauber und alle leeren Mülltonnen wieder verteilt sind. Dies erledigen übrigens spezielle Teams – kein Wunder bei dieser Mammutaufgabe. Bis die unzähligen Tonnen eingesammelt, geleert und wieder an ihren Bestimmungsort gebracht worden sind, ist die Nacht vorbei.
Drei verschiedene Typen von Kehrsaugmaschinen kommen diese Nacht zum Einsatz

Kein Auftrag wie jeder andere
Nicht nur das weitverzweigte Gelände ist eine Herausforderung: „In solch dicht besiedelten Gebieten ist eine umsichtige Arbeitsweise in Bezug auf den Lärmschutz Pflicht. Schließlich wollen die Anwohner hier nach den Feierlichkeiten auch mal zur Ruhe kommen. Darum verzichten wir – wo möglich – auf laute Müllbläser“, so Thomas Reiter. Der Lärmschutz ist allerdings nicht das einzige Problem, das unsere Kräfte in der Nacht erwartet: Wegen des historischen Kopfsteinpflasters müssen besonders schonende Reinigungsverfahren angewendet werden, um keine Schäden zu verursachen. Auch das Wetter erschwert die Reinigungsarbeiten. Der böige Wind treibt die Müllhaufen immer wieder auseinander. Akribisch kehren, pusten und kratzen die Männer den Müll wieder zusammen, bis Pommesschalen, Plastikbecher und Tetrapacks im windgeschützten Bauch des großen Kehrsaugers landen.
Leere Weinflaschen und Essensverpackungen sammeln sich nicht nur vor der Hauptbühne, sondern auch in Uferböschungen und Pflanzu

Mit Mannes- und Maschinenkraft
Viele Tonnen Müll kommen hier pro Festtag zusammen. Am Eröffnungssamstag – mit großem Festumzug – ist die Müllmenge noch einmal deutlich größer. Dabei erstreckt sich das zu reinigende Gebiet über mehrere Hektar Stadtgebiet und viele kleine Gassen, Plätze und Straßenzüge. Insgesamt sechs Bühnen verteilen sich auf der Halbinsel. Die größte davon, direkt am Regattaplatz, ist am stärksten verschmutzt. Andere Bühnen liegen auf Anhöhen und überblicken die Havellandschaft. Nicht dass unsere Frauen und Männer viel davon hätten – bevor die Sonne wieder aufgeht sind die abseits gelegenen Plätze schon längst wieder sauber.
Das Epizentrum des Abfalls – die große Festwiese – ist nach dem RUWE-Einsatz bereit für den nächsten Tag

Systematisch sauber
Wie Ameisen arbeiten sich die Trupps vom äußeren Rand des Geländes nach innen vor, um dann, nachdem es schon lange wieder hell ist, das Epizentrum des Abfalls, die Wiese vor der Hauptbühne gemeinsam zu säubern. Hier zählt vor allem Handarbeit. Mit rechenähnlichen Kratzern und Handpickern reinigen die Einsatzkräfte Wiese und Uferböschung. Der Müll wird am asphaltierten Weg gesammelt und von großen Kehrsaugern aufgenommen. Die Endreinigung der Hauptbühne ist eine Gruppenleistung. Alle packen mit an, alle helfen mit – bis nichts mehr auf der Wiese zu finden ist. Danach geht es zurück zum Parkplatz. Das Werkzeug wird eingesammelt, die Maschinen ein letztes Mal geleert und gereinigt und Arbeitsstunden vermerkt. Schließlich, als so langsam wieder Leben in den Straßen von Werder einzieht, heißt es Feierabend – und unsere Mitarbeiter fahren über saubere Straßen zurück nach Berlin, um in der nächsten Nacht wieder dem Dreck entgegenzutreten.
Die Insel in der Havel liegt zwar idyllisch, stellt die Reinigungskräfte aber auch vor besondere Herausforderungen

Nicht das einzige Großprojekt
Das Baumblütenfest in Werder ist sicherlich ein spezielles Event für unsere Fachkräfte, aber längst nicht die einzige Großveranstaltung. Ob internationale Luft- und Raumfahrtausstellung mit mehreren Hunderttausend Besuchern oder die WM-Fanmeile rund um die Berliner Siegessäule – unsere Profis kennen sich aus mit Massenevents. Sie planen auch ein Event und suchen noch einen zuverlässigen Reinigungsdienstleister? Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Angebot.