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Erste Hilfe für den Garten – So erkennen und bekämpfen Sie Schädlinge natürlich

Er ist Ruheoase, Treffpunkt für gesellige Runden und nicht selten ein kleines Blumen- oder Gemüseparadies: der eigene Garten. Denen, die ihn hegen und pflegen, ist er heilig. Umso schlimmer sind ungeliebte Gäste, die besonders jetzt, wo es wärmer wird, hier ihr Unwesen treiben. Statt diesen jedoch mit Chemie zu Leibe zu rücken, sollten Sie mit natürlichen Waffen in den Kampf ziehen. Die Alternativen sind günstig, äußerst wirksam und haben ein Herz für die Natur.

Blattlaus-Invasionen einfach abspülen

Sie sind der Schreck junger Blätter und Pflanzentriebe und kommen im Frühjahr in Scharen wie aus dem Nichts – kleine Läuse mit stechend-saugenden Mundwerkzeugen in gelb, grün, rötlich oder schwarz. Wer hier nicht schnell handelt, der hat es im Nu mit einer ausgewachsenen Kolonie zu tun. Werden die Schädlinge jedoch früh genug entdeckt, brauchen Sie die betroffenen Pflanzen einfach nur gründlich mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen oder mit den Fingern abzustreifen. Die flugunfähigen Tiere sind nicht sehr mobil und kommen in den seltensten Fällen zurück. Bei einer fortgeschritteneren Plage helfen selbstgemachte Brühen, beispielsweise mit Oregano. Gießen Sie 100 Gramm frische oder 10 Gramm trockene Oregano-Blätter mit heißem Wasser auf, lassen Sie diese für 15 bis 20 Minuten ziehen, sieben Sie anschließend die Pflanzenreste ab und verdünnen Sie den Sud im Verhältnis 3:1 mit Wasser. Außerdem halten Pflanzen mit ätherischen Ölen, wie Lavendel, Salbei und Zwiebel, sowie Bohnenkraut, die ungeliebten Läuse fern.

Schnecken haben einen unersättlichen Appetit.

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Hand anlegen bei gefräßigen Schnecken

Wer sein selbst gezüchtetes Gemüse gern auch selbst essen möchte, der sollte stets nach Schnecken Ausschau halten. Denn so klein sie auch sein mögen: ihr Appetit ist unendlich. Die günstigste Maßnahme ist das schlichte Absammeln der Tiere – am besten morgens, abends oder an regnerischen Tagen. Auch das regelmäßige Harken der Erde im betroffenen Beet vertreibt die schleimigen Schädlinge, da sie so ihren natürlichen Unterschlupf verlieren. Alternativ können Sie Ihre Beete auch mit speziellen Schneckenzäunen schützen. Übrigens: Die Bierfalle ist ein Mythos – ihr Duft lockt eher noch mehr Schnecken an.

Dickmaulrüssler mit natürlichen Feinden schlagen

Die Leibspeisen des nachtaktiven Käfers heißen: Blätter, Knospen, junge Triebe und Rinde. Seine halbkreisförmigen Fraßspuren auf zumeist immergrünen Gehölzen verraten ihn. Und beim Futtern macht ihm so schnell niemand was vor. Sogar als Larven werden die Dickmaulrüssler dem Gartengrün gefährlich: Unter der Erde fressen die noch verpuppten Insekten junge und saftige Wurzeln. Statt Chemie können Sie diesen Vielfraßen parasitierende Nematoden entgegensetzen. Winzige Fadenwürmer, die durch Haut und Körperöffnungen in den Wirt eindringen und diesen anschließend von innen auffressen. Die im Fachhandel erhältlichen Würmer mischen Sie einfach ins Gießwasser der betroffenen Pflanzen. Wichtig: Achten Sie auf die richtige Bodentemperatur (15-25°C) und Feuchtigkeit.

Wenn man Raupen frühzeitig entdeckt, kann man sie mit einfachen Hausmitteln bekämpfen.

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Einfache Hausmittel verscheuchen Raupe Nimmersatt

Schmetterlinge erfreuen jeden Hobbygärtner – ihre Vorstufe allerdings eher weniger. Raupen fressen sich genüsslich durch den Obstgarten. Wer sie früh genug entdeckt, kann sie einfach absammeln oder mit Wasser entfernen. Sollten sie sich jedoch schon zu stark vermehrt haben, helfen verschiedene Hausmittel wie beispielsweise der Geruch von Tabak. In Taschen auf befeuchteten Pflanzenteilen verteilt, vergrault er die grünen Insekten. Alternativ können Sie frischen Knoblauch oder Algenkalk zwischen oder direkt auf befallenen Pflanzen verstreuen. Besonders effektiv sind auch klassische Leimringe, die an Obstbäumen befestigt, die Raupenwanderung stoppen.

Schildläuse mit Olivenöl vernichten

Die kleinen Insekten lassen sich vor allem auf hartlaubigen Pflanzen wie Efeu oder Palmen nieder und schädigen diese durch ihre starke Saugtätigkeit. Der sogenannte Honigtau, eine klebrige Substanz an der Blattoberseite, verrät sie. Im frühen Stadium des Befalls lassen sich die Schildläuse einfach mit einem Messer von der Pflanze kratzen und der Honigtau mit Seifenwasser entfernen. Bei stärkerem Befall können Sie die Schädlinge mit Olivenöl bekämpfen: Bestreichen Sie die betroffenen Stellen über zwei Wochen lang zweimal täglich – das hindert die Läuse am Atmen. Alternativ hilft ein Sud aus Rhabarber. Dafür einfach 50 Gramm zerkleinerte und getrocknete Rhabarberblätter über Nacht in ein Liter Wasser einweichen und den unverdünnten Sud auf die befallenen Pflanzen geben. Bei extrem starkem Befall können Sie auf Schlupfwespen aus dem Fachhandel zurückgreifen. Bestimmte Arten der Schlupfwespe parasitieren die Nymphen der Schildlaus. Sie legen ein Ei mittels Legebohrer im Wirt ab. Die Larve frisst den Wirt von innen auf und verpuppt sich. Schlupfwespen eignen sich allerdings nicht für das Freiland oder die Wohnung, sondern vor allem für den Einsatz im Gewächshaus.

Den Befall von Gespinstmotten können Sie durch vorbeugende Maßnahmen im Winter verhindern.

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Effektiv Vorbeugen gegen Gespinstmotten

Kahl gefressene Bäume und Sträucher sowie weiße Schleier, die komplette Pflanzen überziehen, sind oft das Werk von Gespinstmotten. Ihre gelb-grauen Raupen sind echte Allesfresser und lassen sich nur schwer wieder vertreiben. Da durch die feinen Netze jegliche Flüssigkeit zum Bekämpfen der Tiere abperlt, ist die effektivste Methode, befallene Äste mit einem Gartenschlauch kräftig abzuspritzen, manuell abzusammeln oder gleich ganz abzuschneiden. Den Schnittabfall allerdings nicht auf dem Kompost, sondern direkt auf dem Abfallhof entsorgen. Leimringe um den Stamm verhindern, dass die Raupen den Baum wieder hoch klettern. Vorbeugend können Sie auch schon im Winter die Eigelege der Gespinstmotten von den betroffenen Bäumen und Sträuchern abkratzen. Natürliche Feinde dieser Insekten sind außerdem Schlupfwespen und Raubwanzen. Das massenhafte Auftreten der Gespinstmotten ist vor allem klimabedingt.

Maulwürfe können mit simplen Methoden vertrieben werden.

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Maulwurf und Wühlmaus vertreiben statt bekämpfen

Klar, besonders Maulwürfe verärgern mit ihren großen Erdhaufen jeden Hobby-Gärtner. Doch da die pelzigen Tiere unter Naturschutz stehen, darf ihnen nichts angetan werden. Mit Geräuschen (leicht schräg in den Boden eingegrabene Flaschen, die bei Wind einen Ton erzeugen), Erschütterungen und unangenehmen Gerüchen (saure Milch, mit Wasser verrührte gepresste Knoblauchzehen, Hundehaare, Essigessenz oder Brennnesseln) werden Sie diesen Störenfried trotzdem los. Ähnlich nervig sind die Wühlmäuse – ihre Haufen erkennt man daran, dass sich das Loch nicht in der Mitte unter dem Haufen, sondern etwas seitlich versetzt befindet. Genauso wie der Maulwurf nehmen diese Nager bei folgenden Pflanzen Reißaus: Kaiserkronen, Knoblauch und Wühlmauswolfsmilch.

Professionelle Hilfe bei der Grünpflege

Sie haben einen großen Garten, wollen diesen auch in voller Blüte sehen aber haben nicht die Zeit, Muße oder das Wissen sich selbst zu kümmern? Dann helfen unsere geschulten Mitarbeiter Ihnen gerne weiter. Wir mähen, pflastern, pflanzen, bewässern, schneiden, fällen Bäume, beseitigen Laub, begrünen Dächer, tauschen Spielsand aus, kümmern uns um kompostierbare Abfälle oder die Abfuhr von Strauchwerk – immer fachgerecht, mit hochwertigen Materialien und Pflanzen. Ob private oder gewerbliche Grünflächen – setzen Sie sich mit uns in Verbindung, sollten wir Ihr Interesse geweckt haben.